Investor stellt Windrad-Projekt im Bauausschuss vor
Donnerstag, 03. Dezember 2020
Ballungsraum Garching und ein riesiges Windrad direkt daneben - paßt das zusammen ?
Der Investor Ostwind GmbH spart bei seiner Präsentation des Projekts Windkraftanlage Garching nicht mit Superlativen: "Innovativ - ein Forschungsthema" wäre die Anlage gepaart mit "Solarpaneelen" am Fuße der Anlage. Daher müsse man schon auf die vorgeschriebenen Abstände zur Wohnbebauung verzichten.
Auf Nachfragen der Stadträte wird schnell klar - dies ist mehr Marketing als tatsächliche Planung.
Solarpaneele? Hier erklärt der Investor, dass sich dies auf der kleinen Fläche wohl doch nicht rechnet und erstmal nicht projektiert wird.
Forschungsprojekt mit der TU München? Stadtrat Kick schlägt ein innovatives vertikales Anlagendesign (aktuelle Forschung) vor. Auch hier verweist der Investor darauf, dass man auf bewährte Technik zurückgreifen werde, da sich die Anlage sonst nicht rechnet.
Die geplante Anlage wäre eine der größten Anlagen (250m Höhe - nur 40 m kleiner als der Olympiaturm) die derzeit errichtet werden (an Land). Laut geltender 10 H Regel zum Abstand zu Wohnbebauungen bedeutet dies 2.500 m Abstand. Dieser wird bei weitem nicht eingehalten - 1.100 m nach Garching - 1.400 m nach Dietersheim - 650 m zum Forschungscampus.
Auch müssen wir auf unser gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu Dietersheim achten und nicht die weitere Entwicklung des Ortes hemmen.
Im Flächennutzungsplan ist die Nutzung für Windkraftanlagen an dieser Stelle auf 20 Jahre begrenzt, da hier die Erweiterung des Forschungscampus und der Bau der Umgehungsstraße für Dietersheim geplant ist. Diese zeitliche Begrenzung soll auf Wunsch des Investors fallen, womit aber auch die oben genannten Entwicklungen nicht mehr möglich sind.
Unsere klare Forderung: Die Garchinger Bevölkerung muss vor einer Abstimmung im Stadtrat informiert und in den Entscheidungsprozess eingebunden werden - dies geht nicht hoppla-di-hopp in einer Woche (Vorstellung Bauausschuss am 01. Dezember - geplante Abstimmung im Stadtrat am 09. Dezember)